Die REGIONALE 2025 in Südwestfalen ist ein Strukturprogramm des Landes NRW, das sich auf die Förderung regionaler Projekte konzentriert. Das Ziel ist, die Region Südwestfalen nachhaltig und digital zu gestalten und gleichzeitig neue Orte für Kultur und Begegnung zu schaffen. Die “Sterne” symbolisieren den Qualifizierungsprozess der REGIONALE-Projekte und werden vergeben, um den Fortschritt der Projekte zu dokumentieren. Jede REGIONALE endet mit einem Präsentationsjahr. Für die jetzige REGIONALE läuft es von Mitte 2025 bis Mitte 2026.
Der Kultur-, Bildungs- und Begegnungsort 8Giebel ist ein fest etablierter Dritter Ort in der Gemeinde Schalksmühle und ein Leuchtturmprojekt im Prozess der REGIONALE 2025. Mit der Umgestaltung des Kreuzkirchen-Ensembles wurde an einem Entwicklungsprozess in der Region „Oben an der Volme“ (OadV) angeknüpft.
Auch das 8Giebel ist Teil des Präsentationsjahres der REGIONALE 2025. Die Bewerbung für den finalen 3. Stern im Qualifizierungsprozess soll im September 2025 eingereicht werden.
Das 8Giebel wird seit 2019 durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW aus Mitteln des Kulturförderprogramms „Dritte Orte” unterstützt. Bis zum 31.12.2026 läuft zudem die „Dritte Orte Folgefinanzierung“, eine Anschlussförderung, mit der das Kulturprogramm ausgebaut und Personal weiterqualifiziert wird.
Das 8Giebel ist die zentrale Spielstätte für das kommunale Kulturprogramm in Schalksmühle. Außerdem ist er Standort für die örtliche VHS und zukünftig auch für die lokale Musikschule. Neben diesen kommunal und institutionell getragenen Angeboten ist das 8Giebel offen für Begegnung und die Etablierung einer „freien Kulturszene“ ganz im Sinne eines Dritten Ortes.
Als Gebäudeeigentümerin und Investorin für die geplante umfassende bauliche Weiterentwicklung spielt die Gemeinde Schalksmühle eine zentrale Rolle für den Dritten Ort 8Giebel. Grundsätzlich schafft die Gemeinde durch Übernahme der finanziellen, inhaltlichen und organisatorischen Verantwortung die Voraussetzungen dafür, dass sich der Kulturort 8Giebel in “sicherem Fahrwasser” entwickeln kann. Sie bildet das Fundament der Verantwortungsstruktur. Daher wird der Dritte Ort 8Giebel in Trägerschaft der Gemeinde Schalksmühle betrieben.
Im Jahr 2024 wurden in der LEADER-Region “Oben an der Volme” Mittel aus der sogenannten “Kleinprojekte-Förderung” in Anspruch genommen. Die Förderquote liegt hier aktuell bei 80%. Im Giebelsaal wurde dadurch ein Verdunkelungssystem eingebaut
Für 2025 wurde mittlerweile für die Weiterentwicklung der Veranstaltungstechnik im Giebelsaal ein weiterer Antrag bewilligt.
Generell werden für neue Formate und Bedürfnisse des 8Giebel-Betriebs regelmäßig Fördermöglichkeiten geprüft und wenn möglich, in Anspruch genommen.
Im Rahmen des beschlossenen Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes (ISEK) wurde eine bauliche Weiterentwicklung des 8Giebel als Leitprojekt des Entwicklungsprozesses am Löher Berg festgelegt. Die erste Bauphase am 8Giebel soll in 09/2026 starten. Dabei soll nicht nur eine bauliche Weiterentwicklung realisiert werden, sondern auch eine Erweiterung der Nutzungs- und Öffnungszeiten. Die einzelnen Gebäudeteile werden dabei unterschiedlich frequentiert.
Der Journalist Thomas Machatzke blickt auf seine persönliche Geschichte in und mit der Kreuzkirche zurück:
Meine Geschichte mit dem Gotteshaus am Mathagen, nur ein paar Hundert Meter von meinem Elternhaus entfernt, beginnt Mitte der 1980er Jahre. Die Kreuzkirche ist da, aber das weiß ich natürlich nicht zu diesem Zeitpunkt, nicht einmal volljährig. Ihre Volljährigkeit wird sie erst feiern, wenn ich bereits meine Konfirmation gefeiert habe, das ist im Mai 1985. Im Advent 1985 wird die Kirche ihren 18. Geburtstag begehen.
Der erste Advent 1967 ist der Sonntag der Einweihung gewesen. Frisch erbaut seinerzeit, noch ohne Glockenturm und zum Start auch noch ohne eigene Kirchenorgel. Ein Gotteshaus mitten im Wohngebiet auf dem Kopf. Einem Gebiet, in dem viele Protestanten zu Hause sind. Im Katechumenen- und später Konfirmanden-Unterricht im Gemeindezentrum, den ich besuche, kommt eine stattliche Zahl an Mädchen und Jungen zusammen. Und da gibt es im Dorf in der Erlöserkirche noch den zweiten Standort, der mindestens genauso gut aufgestellt ist.
Auch die Kindergruppen florieren in dieser Zeit. Nach meiner Konfirmation werde ich dort eine Art Gruppenhelfer-Funktion übernehmen – immer mittwochs. Die Resonanz ist so groß, dass die Gruppe geteilt wird. Es gibt einen gut besuchten Kindergottesdienst am Sonntag, und auch ein Extra-Angebot für die Katechumenen, die nach der Liturgie ihren Gottesdienst im Gruppenraum fortsetzen. Auch das habe ich eine Zeit lang mitgestalten dürfen.
Die Kirchengemeinde ist eine aktive, intakte, der Helferkreis ist groß. Gerne erinnere ich mich an die Konfirmandenfreizeiten im Haus Friede in Hattingen. Erst als Teilnehmer, später in diesem Helferkreis. An Ferienkinderfreizeiten, die von so vielen lieben, engagierten Menschen für die Jungen und Mädchen Kirchenschiff organisiert wurden.
Der Pastor in dieser Zeit heißt Wilfried König. Mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern und seinem Sohn wohnt er nebenan im Pfarrhaus, das ich von so manchem Treffen auch gut kenne. Die Erinnerung an diese Zeit ist eine schöne. Es ist ein Leben in einer christlichen Gemeinschaft, das viele schöne Stunden und Erlebnisse bereitgehalten hat. Prägend irgendwie.
In diesen 1980er Jahren findet auch die Spendensammlung für den neuen Glockenturm statt, der nun als Wahrzeichen neben dem Kirchenschiff stehenbleiben wird, aber es wird kein Glockengeläut mehr geben. Vier Glocken, vier Inschriften, eine aus jedem Evangelium. Was ist man stolz gewesen, als das Projekt erfolgreich umgesetzt war…
Die Zeit von Wilfried König als Pastor in der Kreuzkirche, sie dauert von 1975 bis 1999. Sein Vorgänger Ulrich Affeld blickt am Ende auf 14 Jahre als Pfarrer im Pfarrbezirk Kreuzkirche zurück, sieben dieser 14 Jahre, von 1967 bis 1974 im neuen Gotteshaus. Später wird Ulrich Affeld unweit der Kreuzkirche in einem Haus am Mathagen seinen Ruhestand genießen. Er bleibt seinem Pfarrbezirk bis zum Ende treu.
Im Jahr 2000 übernimmt Torsten Beckmann die Pfarrerstelle in der Kreuzkirche, zieht mit seiner Familie ins Pfarrhaus ein. Ab 2003 allerdings bereits offiziell in der neuen Kirchengemeinde Schalksmühle-Dahlerbrück. Bis zur Entwidmung am 21. März 2021 werden es 21 Jahre für Beckmann in der Kreuzkirche sein, doch die Zeiten wollen es so, dass die letzten Jahre davon bereits ein Kreuzkirchenleben auf Sparflamme mitbringen. Zentrum der neuen und inzwischen deutlich an Mitgliedern geschrumpften Kirchengemeinde ist die Erlöserkirche im Ortskern. Für die Kreuzkirche geht wie für die Christuskirche im Ortsteil Dahlerbrück die Zeit als Gotteshaus zu Ende. Wo früher drei Pfarrer in drei Kirchen wirken durften, kann sich die evangelische Kirche nun noch einen Pfarrer in einem Gotteshaus leisten.
Was bleibt, ist der Blick zurück auf knapp 54 Jahre Kreuzkirche. Für eine Kirche kein Alter, das darf man wohl feststellen. Die Orgel ist nach Litauen verkauft, Altar, Kreuz und Taufbecken sind abgebaut im Kirchenschiff, das ich immer als eines mit wohltuend wenig Prunk, als überaus bescheiden daherkommendes empfunden habe. Eine Kirche, in der ich mich auch nach meiner aktiven Zeit als Helfer in den verschiedenen Gruppen und zudem als die Gottesdienst-Besuche beruflich bedingt immer weniger geworden sind, immer zu Hause gefühlt habe. Jeder, der mit der Kreuzkirche zu tun hatte, hat seine eigenen Erinnerungen. Vielleicht auch an die vielen schönen Konzerte, die Bibelabende, Taufen, Konfirmationen und Hochzeiten, die großen Gemeindefeste und die ganz ruhigen Stunden.
Es ist schön, dass dort nun ein Ort der Begegnung, der Bildung und der Kultur entsteht. Gewiss. Aber ein bisschen Wehmut wird doch bleiben. „Alles bleibt in dankbarer Erinnerung“, hat Torsten Beckmann beim Gottesdienst zur Entwidmung festgestellt. Es war der letzte Gottesdienst nach fast 54 Jahren. Diesem Satz ist nichts hinzuzufügen.
8Giebel ist ein Projekt der Gemeinde Schalksmühle, gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW im
Rahmen des Programms „Dritte Orte“.
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